Die Taufe ist das erste wichtige Fest des Lebens – und das, obwohl die Hauptperson sich wahrscheinlich nicht an das Geschehen erinnern kann. Wichtig ist es für Eltern, Tanten, Onkels, Freunde, Geschwister und viele mehr.
Familie und Freunde nutzen die Gelegenheit, das neue Leben zu feiern und auf der Erde willkommen zu heißen. Ein interkultureller Vergleich zeigt, dass es in vielen Ländern und Religionen solche Riten gibt. Meist sind sie mit der Religion verbunden.
Name und Identität
Und genau hier liegt das Problem für viele Familien. Sie sind nicht gläubig beziehungsweise kein Mitglied einer Kirche oder Religionsgemeinschaft. Trotzdem wollen sie die Namensgebung und die Geburt feiern. Diese Möglichkeit besteht in jedem Fall, denn es gibt viele Alternativen zur Taufe. Allen gemeinsam ist, dass Name und Identität ein zentraler Bestandteil sind. Diese Feiern und Riten geben Familien genau die gleichen Möglichkeiten wie eine klassische Taufe: Sie kommen zusammen, freuen sich über den neuen Menschen und nehmen ihn symbolisch in ihren Kreis auf.
Abgesehen von diesem Aspekt gibt es große Unterschiede. Erlaubt ist im 21. Jahrhundert, was gefällt. Es gibt Riten, die sich sehr stark an die Taufe anlehnen und Rituale für Neugeborene, die vollständig eigene Wege gehen. Die Familien können selbst entscheiden, wie sie Namensgebung und Geburt feiern wollen. Wir zeigen die populärsten Alternativen auf.
Ein Willkommensfest für das Kind
Für dieses Ritual kommen Freunde und Familie zusammen, um zu feiern. Das kann entweder im heimischen Garten, einem Saal oder einer Gaststätte sein. Meist gibt es vorher eine kleine "offizielles" Zeremonie in der Location. Das ist oft eine Rede, in der die Liebes-Geschichte der Eltern und Wünsche für das Neugeborene thematisiert werden. Das kann entweder ein guter Freund oder ein freier Redner übernehmen. Auch die Gäste werden oft in die Zeremonie einbezogen und erhalten die Gelegenheit, ihre Wünsche für das neue Leben auf Karten zu schreiben. Wer möchte, kann Paten bestimmen, die im Rahmen des Rituals in ihre neue Rolle eingeführt werden.
Bei der Organisation eines solchen Festes helfen entweder freie Gemeinden oder Event-Agenturen, die sich auf Feiern der Namensgebung in verschiedenen Kulturen spezialisiert haben. Wichtig ist, dass in diesem Rahmen Familie und Freunde Gelegenheit haben, das Baby kennenzulernen und Raum für Gespräche bleibt. Das Fest soll nicht in einem steifen Ritual erstarren, sondern lockerer Beginn eines neuen Lebensabschnittes sein. Entsprechend klein sollte die Gästeliste ausfallen. Für große Feiern ist noch Zeit genug, an diesem Tag stehen die engsten Freunde und Familienmitglieder im Mittelpunkt.
Den Namen feiern
Ob mit oder ohne Taufe: Das Baby bekommt nach seiner Geburt einen Namen, der ihn sein ganzes Leben lang begleiten wird. Über diesen Namen haben sich die Eltern Gedanken gemacht, seit sie von der Schwangerschaft erfahren haben. Was sollen sie ihrem Kind mit auf den Weg geben? Deswegen ist es eine gute Idee, die zentrale Bedeutung der Namensgebung zu feiern. Das ist der Gedanke, der hinter dem sogenannten Namensfest steht.
Die Eltern laden die engsten Freunde und Familienmitglieder ein. Es soll ein zwangloses Zusammenkommen werden. Viele wählen dafür die eigenen vier Wände, aber auch ein Gasthaus bietet einen schönen Rahmen für das Namensfest. Feste Riten gibt es nicht. Wollen Gäste kurze Reden halten, ist das möglich, solange es für die Eltern in Ordnung ist. Wichtig ist, dass alle die Gelegenheit nutzen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Eltern erzählen, warum sie den Namen gewählt haben und bedanken sich für die vielen Glückwünsche zur Geburt.
Schön ist es, wenn die Gäste Geschenke für das Baby mitbringen, die den Namen in den Mittelpunkt stellen. Das können klassische Ketten oder Armbänder sein. Heute lassen sich aber viele nützliche Produkte personalisieren. Empfehlenswert ist es, wenn die Eltern vorher eine Wunschliste erstellen. Das ist nicht vermessen, sondern hilft den Gästen bei der Auswahl ihres Geschenks.
Segnungsfeier oder Freie Taufe
Eltern, die zwar gläubig, aber nicht Mitglied der Kirche sind, organisieren oft eine sogenannte Freie Taufe. Diese Feiern orientieren sich stark am christlichen Ritus, können aber freier gestaltet werden. Vor allem wird das Kind dadurch nicht automatisch Mitglied der christlichen Kirchen.
Für diese Taufen können Eltern entweder einen freien Redner buchen, oder einen Freund fragen, diesen Ritus durchzuführen. Wichtig ist, dass alle Beteiligten vorab genau besprechen, was gewünscht wird. In der Gestaltung sind die Eltern vollkommen frei. Wichtig ist, dass das Ritual zum eigenen Leben passt.
Die Freie Taufe kann an jedem beliebigen Ort stattfinden. Viele entscheiden für einen schönen Garten, es spricht aber nichts dagegen, das Fest in einem Restaurant oder einer Halle zu feiern. Im Rahmen der Feier können auch Paten an ihr Amt herangeführt und Reden gehalten werden.
Auch bei diesen Zeremonien ist wichtig, dass alle Gäste die Gelegenheit haben, miteinander ins Gespräch zu kommen. Für alle Anwesenden beginnt schließlich eine spannende Zeit mit dem neuen Erdenbürger, auf die sich nicht nur die Familie, sondern auch Verwandte und Freunde freuen.
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